Lerntheorien im Vergleich – Ein umfassender Leitfaden

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Lernen ist nicht gleich Lernen. Wer lehrt, trainiert oder Weiterbildungen plant, weiß: Die passende Methode entscheidet oft über Erfolg oder Frustration. Doch auf welcher theoretischen Grundlage basiert ein Lernansatz? Wie finde ich heraus, welche Theorie zu meinem Kontext passt?

Dieser Leitfaden bietet dir einen strukturierten Einstieg, praktische Entscheidungshilfen und weiterführende Ressourcen.

Warum Lerntheorien vergleichen?

Auf den ersten Blick wirken Lerntheorien akademisch und abstrakt. Doch in der Praxis sind sie hochrelevant: Sie helfen dir zu verstehen, wie Lernen funktioniert – und warum manche Methoden scheitern, während andere zünden. Die meisten Lerntheorien fokussieren sich auf einen bestimmten Aspekt des Lernens:

  • Motivation
  • beobachtbares Verhalten
  • kognitive Prozesse
  • soziale Interaktion

Gerade deshalb ist ein Vergleich lohnend: Er zeigt grundlegende Tendenzen und liefert Orientierungen für die Praxis.

Beispiel: Du planst einen Onlinekurs für Mitarbeitende im Datenschutz. Solltest du mit Quizzen arbeiten? Mit Videos? Oder mit Projektarbeit? Die Theorie im Hintergrund beeinflusst, welche Formate sinnvoll sind. Behavioristische Trainings setzen auf klare Reize und Belohnungen (z. B. Multiple-Choice-Drills), konstruktivistische Ansätze lassen Lernende aktiv und selbstbestimmt arbeiten (z. B. Fallstudien, Lernjournale)

Lerntheorien vergleichen – Orientierung für Lehrende

Dieser Leitfaden stellt fünf zentrale Lerntheorien vor und vergleicht sie miteinander:


TheorieHauptvertreterGrundprinzipSchlüsselkonzepteRolle der Lehrperson
BehaviorismusIvan Pavlov, John Watson, B. F. SkinnerLernen durch Reiz-Reaktions-VerknüpfungKonditionierung, Verstärkung, WiederholungErzeugt Stimulus-Response-Szenarien
KonstruktivismusLev Vygotsky, Jean Piaget, Jerome BrunerWissen wird aktiv auf Basis von Erfahrungen konstruiertZone der nächsten Entwicklung, ScaffoldingSchafft dynamische, kollaborative Lernumgebungen
KognitivismusJerome Bruner, Albert BanduraFokus auf mentale Prozesse wie Gedächtnis & AufmerksamkeitArbeits- und Langzeitgedächtnis, Cognitive Load TheoryOptimiert Lernumgebung zur Minimierung kognitiver Belastung
KonnektivismusGeorge Siemens, Stephen DownesLernen durch digitale & soziale NetzwerkeOnline-Interaktion, digitale Ressourcen, soziale Konstruktion von WissenFördert Verbindungen und den Aufbau von Lernnetzwerken
AndragogikMalcolm KnowlesSelbstgesteuertes Lernen ErwachsenerSelbstkonzept, Vorerfahrungen, Lernbereitschaft, LernmotivationErkennt Vorwissen an, fokussiert auf praxisnahe Lösungen

Behaviorismus

Lernen wird als Reaktion auf äußere Reize verstanden. Positive Verstärkung (z. B. Lob) fördert gewünschtes Verhalten. Diese Theorie ist besonders in der Verhaltensmodifikation verbreitet.

👉 Behaviorismus im Instructional Design

Konstruktivismus

Wissen entsteht aktiv – Lernende bauen neues Wissen auf ihren bisherigen Erfahrungen auf. Problemlösung, kritisches Denken und Zusammenarbeit stehen im Vordergrund.

👉 Konstruktivismus im Instructional Design

Kognitivismus

Diese Theorie richtet den Blick nach innen: Gedächtnis, Informationsverarbeitung und Problemlösungsstrategien sind entscheidend. Ziel ist es, Lernprozesse kognitiv zu unterstützen.

👉 Cognitivism Learning Theory

Konnektivismus

Lernen findet im Netzwerk statt – durch digitale Tools, soziale Plattformen und geteiltes Wissen. Besonders relevant im Kontext von E-Learning und lebenslangem Lernen.

👉 Connectivsm Learning Theory

Andragogik

Malcolm Knowles betont: Erwachsene lernen anders. Sie wollen selbstbestimmt lernen, basierend auf Erfahrungen und mit konkretem Praxisbezug.

👉 Andragogy Learning Theory


Praktische Anwendungen im Vergleich

  • Behaviorismus: In Schulen werden Belohnungen eingesetzt, um Verhalten zu fördern – z. B. Lob für erledigte Aufgaben.
  • Konstruktivismus: Projektarbeit in Gruppen fördert aktives, kollaboratives Lernen.
  • Kognitivismus: E-Learning-Kurse nutzen kognitive Prinzipien wie Chunking und klare Strukturierung.
  • Konnektivismus: Lernplattformen bieten Diskussionsforen, Webinare und soziale Netzwerke.
  • Andragogik: In der beruflichen Weiterbildung orientieren sich Lernangebote an konkreten Aufgaben und Bedürfnissen.

Warum überhaupt Lerntheorien?

Auf den ersten Blick wirken Lerntheorien akademisch und abstrakt. Doch in der Praxis sind sie hochrelevant: Sie helfen dir zu verstehen, wie Lernen funktioniert – und warum manche Methoden scheitern, während andere zünden.

Erfahre mehr über die Zukunft von Lerndesign und KI in meinem Überblick Exploring the Future: Instructional Design and AI.

Beispiel: Du planst einen Onlinekurs für Mitarbeitende im Datenschutz. Solltest du mit Quizzen arbeiten? Mit Videos? Oder mit Projektarbeit? Die Theorie im Hintergrund beeinflusst, welche Formate sinnvoll sind. Behavioristische Trainings setzen auf klare Reize und Belohnungen (z. B. Multiple-Choice-Drills), konstruktivistische Ansätze lassen Lernende aktiv und selbstbestimmt arbeiten (z. B. Fallstudien, Lernjournale).

Der andere Überblick: Lerntheorien out of the box

Hier findest du eine eine etwas andere Vergleichstabelle der Lerntheorien: Grundannahmen, Konsequenzen und typische Fehler!

TheorieMenschenbildRolle der LehrpersonLernzielMethodische KonsequenzTypische Fehler
BehaviorismusPassiver EmpfängerInstrukteur:in, kontrolliertReiz-Reaktion verankernDrill & Practice, TestsMotivation durch Angst
KognitivismusInformationsverarbeiterStrukturgeber:inVerstehen & VerknüpfenAdvance Organizer, MindmapsÜberfrachtung durch Inhalt
KonstruktivismusSelbstgestaltendLernbegleiter:inBedeutung aktiv konstruierenProjektarbeit, ReflexionZu wenig Struktur
AndragogikAutonom & erfahrungsreichCoach auf AugenhöheSelbstgesteuertes LernenWahlmöglichkeiten, AustauschTheorieüberhang ohne Praxis
ConnectivismVernetzt & digitalNetzwerk-Moderator:inZugang zu Wissen & NetzwerkenCommunity, KuratierungUnklarer Fokus & Chaos

Vertiefung: Theorie-Duelle mit Praxisbezug

🔍 Behaviorismus vs. Kognitivismus

  • Lernformate: Multiple-Choice-Drills vs. Mindmaps
  • Einsatzfelder: Prüfungsvorbereitung, Compliance-Trainings
  • Didaktische Tools: Quizizz (behavioristisch), H5P Interactive Video (kognitivistisch)

👉 Behaviorismus vs Kognitivismus: Wann welche Lerntheorie wirkt & wie KI beide Seiten neu belebt

🔍 Behaviorismus vs. Konstruktivismus

  • Lernformate: Multiple-Choice-Drills vs. Rollenspiel
  • Einsatzfelder: Projektarbeit & Fallstudien
  • Didaktische Tools: Multiple-Choice-Tests (behavioristisch), Peer-Feedback in Foren

👉 Konstruktivismus vs Behaviorismus: Welche Lernmethode passt zu deinem Kontext?

🔍 Kognitivismus vs. Konstruktivismus

  • Lernformate: Advance Organizer vs. Projektarbeit
  • Didaktische Tools: MindMeister, Notion Templates, Webquests

👉 Kognitivismus vs Konstruktivismus: Der große Vergleich für Schule & Weiterbildung

🔍 Andragogik vs. Konstruktivismus

  • Zielgruppen: Erwachsene in beruflicher Fortbildung
  • Fokus: Selbststeuerung, Erfahrungslernen
  • Didaktische Tools: Moodle mit Wahlmodulen, Lernjournale mit Reflect

👉 kommt bald

🛠️ Welche Tools passen zu welcher Theorie?

Wer versteht, wie Menschen lernen, kann Lernprozesse gezielter gestalten – ob analog oder digital. Theorie liefert den didaktischen Kompass; Tools sind die Fahrzeuge; das Publikum bestimmt die Straße. Jede Abkürzung – etwa „Tool first, Method second“ – rächt sich mit Friktion, Frust oder langweiligem Click‑through‑Content. In einer erweiterten Perspektive erhält jede Lerntheorie einen eigenen Tool‑Stack, Beispiele für AI‑Prompts und Best‑Practice‑Szenarien.

👉 kommt bald: Warum Lerntheorie + Tool + Publikum immer zusammengedacht werden müssen


Infografik herunterladen

Vergleichstabelle der Lerntheorien (PDF, CC BY-SA 4.0) – ideal für Unterricht und Weiterbildung.

Infografik: Lerntheorien vergleichen. Wichtige Theorien und ihre Vertreter
Autor: Herbert Okolowitz, Lizenz: CC BY-SA 4.0

❓ FAQ – Häufige Fragen zu Lerntheorien

🔍 Was versteht man unter einer Lerntheorie?

Lerntheorien sind Modelle, die erklären, wie Menschen lernen: also wie Wissen aufgenommen, verarbeitet und behalten wird. Sie helfen Lehrenden dabei, passende Methoden und Medien für ihren Unterricht zu wählen.

🧠 Welche Lerntheorien gibt es?

Zu den wichtigsten Lerntheorien zählen:
Behaviorismus: Lernen durch Reiz und Reaktion (z. B. Drill & Quiz)
Kognitivismus: Lernen durch Informationsverarbeitung und Struktur
Konstruktivismus: Lernen durch aktive, individuelle Sinnbildung
Andragogik: Spezielle Theorie für das Lernen Erwachsener
Connectivism: Lernen im Netzwerk – digital, verteilt, dynamisch

🇩🇪 Welche Lerntheorie wird im deutschen Bildungssystem verwendet?

In der Praxis kommen meist mehrere Theorien gleichzeitig zum Einsatz. In Schulen dominiert oft der Kognitivismus, in der Erwachsenenbildung eher die Andragogik oder konstruktivistische Ansätze. In digitalen Weiterbildungen gewinnt Connectivism zunehmend an Bedeutung – gerade in Unternehmen und Fernkursen.

🎯 Welche Theorie passt zu meinem Kurs?

Das hängt von Zielgruppe, Thema und Lernziel ab:
Wenn du willst, dass Lernende –> passt diese Theorie:
Fakten schnell behalten –> Behaviorismus
Zusammenhänge verstehen –> Kognitivismus
Probleme kreativ lösen –> Konstruktivismus
Selbstbestimmt lernen –> Andragogik
Sich digital vernetzen –> Connectivism

🤖 Welche Rolle spielt KI bei Lerntheorien?

KI kann helfen, Inhalte an Lernziele und Theorien anzupassen.
Beispiel: Mit ChatGPT lassen sich Lernziele formulieren, Quizzes generieren oder Lernprojekte im konstruktivistischen Stil entwickeln.

Weiterführende Ressourcen zu „Lerntheorien im Vergleich“

Exploring the Future: Instructional Design and AI

Die folgende Auswahl basiert auf einer Recherche mit KI-Unterstützung (ChatGPT, 16. Juli 2025), ergänzt durch manuelle Prüfung. Ziel war es, wissenschaftlich fundierte, öffentlich zugängliche Quellen zu Lerntheorien auszuwählen.
  • Reinmann, G. (2011): Didaktisches Design – Von der Lerntheorie zur GestaltungsstrategieL3T Open Textbook, TU Graz (Sprache: Deutsch, Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien). Kapitel, das erläutert, wie Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus (und eingeschränkt Konnektivismus) als Paradigmen die Lehr-/Lernforschung geprägt haben und welche Bedeutung diese Lerntheorien für didaktische Entscheidungen und die Gestaltung technologiegestützter Lernumgebungen haben.
  • Bildungsserver Sachsen-Anhalt: Lerntheorien und eDidaktikOffenes Bildungsportal (LISA) (Sprache: Deutsch, Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt). Freies Lernmaterial, das einen Überblick über die klassischen Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus sowie den modernen Konnektivismus gibt und deren Herausforderungen in einer digital vernetzten Lernwelt diskutiert. Der Fokus liegt auf Anwendungen in E-Learning und Mediendidaktik.
  • wb-web (DIE Bonn): Wie kann man Kompetenzen erwerben? Zukunft des Lernens – Folge 4wb-web Blog (Sprache: Deutsch, Portal für Erwachsenenbildung). Blogartikel von Werner Sauter, der grundlegende Lerntheorien im Kontext der Kompetenzentwicklung erläutert. Beschreibt kurz Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Konnektivismus und zeigt, welchen Beitrag jede Theorie zum Verständnis unsichtbarer Lernprozesse und zum selbstorganisierten Lernen leistet.
  • Grotlüschen, A. & Pätzold, H. (2020): Lerntheorien in der Erwachsenen- und WeiterbildungDIE – wbv Media (Sprache: Deutsch, Lehrbuch). Umfassendes Lehrbuch, das die Vielfalt der Lerntheorien mit Schwerpunkt auf erwachsene Lernende darstellt. Neben klassischen Konzepten wie Behaviorismus und Kognitivismus werden viele neuere Ansätze behandelt, die Lernen als soziale Aktivität begreifen. Das Buch betont, dass nicht mehr nur Kinder, sondern vor allem erwachsene Lernende im Mittelpunkt stehen, und stellt aktuelle Modelle und kontextspezifische Theorien des Erwachsenenlernens vor.
  • Popović, K. (2022): AndragogikDigitales Wörterbuch der Erwachsenenbildung (Sprache: Deutsch, DIE Bonn). Fundierter Lexikonbeitrag zur Andragogik (Erwachsenenpädagogik). Definiert Andragogik als Wissenschaft vom Lernen und der Bildung Erwachsener und zeichnet die Begriffsgeschichte nach – vom ersten Gebrauch 1833 durch Alexander Kapp bis zur Popularisierung durch Malcolm Knowles in den USA (Artikel „Andragogy, not Pedagogy“, 1968). Diskutiert zudem die Abgrenzung zur Pädagogik und die internationale Karriere des Konzepts (u. a. durch UNESCO-Experten).
  • Siemens, G. (2005): Connectivism: A Learning Theory for the Digital AgeJournal of Instr. Tech. & Distance Learning (Sprache: Englisch). Grundlegender Artikel von George Siemens, der den Konnektivismus als zeitgemäße Lerntheorie für das digitale Zeitalter vorstellt. Kernthese: Lernen erfolgt heute über Netzwerke von Informationen und sozialen Kontakten, weshalb Wissen über vielfältige Verknüpfungen verteilt ist. Die Theorie betont die Rolle moderner Technologien und kollektiver Wissensquellen für das Lernen und gilt als wichtige Erweiterung zu Behaviorismus/Kognitivismus/Konstruktivismus.
  • Bélanger, P. (2011): Theories in Adult Learning and EducationOpladen: Barbara Budrich (Open Access) (Sprache: Englisch). Wissenschaftlicher Überblicksband eines renommierten Erwachsenenbildungsforschers (ehem. UNESCO-Inst. Direktor). Führt in zentrale Lerntheorien der Erwachsenenbildung ein, von klassischen Lerntheorien bis zu neueren Modellen (z. B. selbstgesteuertes, transformatorisches Lernen), und verortet Lernen als lebenslangen Prozess. Bietet eine internationale Perspektive auf Andragogik und verknüpft Forschung und Praxis im Bereich Erwachsenenlernen.
  • UNESCO (2021): AI and Education – Guidance for Policy-MakersUNESCO Digital Library (Sprache: Englisch). Umfangreicher UNESCO-Report mit politischen Leitlinien zur Nutzung Künstlicher Intelligenz in Bildungssystemen. Behandelt Chancen und Herausforderungen von KI – etwa personalisiertes Lernen, intelligente Tutor-Systeme – und gibt Empfehlungen, wie Lehrkräfte qualifiziert und ethische Rahmen für KI im Bildungsbereich geschaffen werden können. Ein zentrales internationales Policy Paper zum Thema KI in der Didaktik.
  • OECD (2023): Opportunities, Guidelines and Guardrails for the Effective and Equitable Use of AI in EducationOECD Digital Education Outlook 2023 (Sprache: Englisch). Bericht der OECD und Education International, der Handlungsleitlinien für den Bildungsbereich zum Einsatz von KI formuliert. Unterstreicht u. a., dass gut qualifizierte Lehrkräfte und abgestimmte Strategien nötig sind, um KI-Werkzeuge effektiv im Unterricht einzusetzen. Deckt auch Risiken (z. B. Verzerrungen, Datenschutz) ab und bietet Guardrails für einen chancengerechten KI-Einsatz in Schule und Hochschule.
  • Arnold, P. (2005): Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus lerntheoretischer Sichte-teaching.org / Deutscher Bildungsserver (Sprache: Deutsch). Übersichtsartikel von Patricia Arnold, der die wichtigsten theoretischen Ansätze über menschliches Lernen und deren Konsequenzen für die Gestaltung digitaler Hochschulmedien erläutert. Schwerpunkte sind die drei großen Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus) und wie diese die Entwicklung von E-Learning-Angeboten geprägt haben. Geeignet, um Theorie und praxisorientiertes Mediendesign zu verknüpfen.
  • OECD (2010): The Nature of Learning – Using Research to Inspire PracticeOECD Educational Research & Innovation (Sprache: Englisch). Ein von führenden Bildungsforschern verfasster Sammelband, der die Erkenntnisse der Lernforschung (Lernpsychologie) zusammenfasst und als sieben Schlüsselprinzipien des Lernens für die Praxis formuliert. Behandelt u. a. Motivation und Emotion beim Lernen, Vorteile kooperativen Lernens, formative Assessment und den Einfluss sozialer Faktoren. Essentiäre Lektüre, um aktuelle wissenschaftliche Befunde über effektives Lernen zu verstehen und mit didaktischem Design zu verbinden.
  • Ertmer, P. A. & Newby, T. J. (1993): Behaviorism, Cognitivism, Constructivism: Comparing Critical Features from an Instructional Design PerspectivePerformance Improvement Quarterly 6(4), S. 50–72 (Sprache: Englisch). Klassischer Fachartikel, der die drei großen Lerntheorien gegenüberstellt und ihre Implikationen für Planung und Durchführung von Instruktion aufzeigt. Vergleicht die Theorien bezüglich Lernprozess, Rolle des Gedächtnisses, Transfer etc. und zeigt, wie jede Theorie unterschiedliche Lehrstrategien bedingt. Hilfreich, um die theoretischen Unterschiede aus didaktischer Sicht besser zu verstehen.
  • dghd/GMW (2025): Didaktische Handreichung zur praktischen Nutzung von KI in der LehrePDF, Deutsche Ges. für Hochschuldidaktik (Sprache: Deutsch). Praxisleitfaden (Open Access, CC BY-SA) einer Arbeitsgruppe der dghd und GMW. Geht auf aktuelle Herausforderungen durch generative KI-Tools (z. B. ChatGPT) in Hochschulen ein – etwa veränderte Kompetenzanforderungen für Lehrende und Studierende, didaktische Gestaltung von Lehr-/Prüfungsformaten sowie rechtliche Fragen. Enthält Anwendungsbeispiele (Use Cases) und gibt Orientierung, wie KI didaktisch verantwortungsvoll integriert werden kann. Hochaktuell für Didaktik & KI.
  • Baumgartner, P. (2003): E-Learning: Lerntheorien und LernwerkzeugeÖZB – Österreichische Zeitschrift für Berufsbildung, H.3 (Sprache: Deutsch). Der E-Learning-Experte Peter Baumgartner verknüpft in diesem Artikel die drei einflussreichsten Lerntheorien – Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus – mit der Entwicklung von Lernsoftware. Er beschreibt, wie sich das Verständnis vom Lernprozess gewandelt hat (vom passiven „Blackbox“-Modell des Behaviorismus hin zum aktiven, problemlösenden Lernen im Kognitivismus/Konstruktivismus). Bietet zudem Hinweise, welche Werkzeuge und Medien zu welcher lerntheoretischen Sichtweise passen.
  • Umweltschulen.de: Multimedia in der Umweltbildung – Lerntheoretische GrundlagenProjektseite Umweltbildung (Sprache: Deutsch). Übersichtsbeitrag, der grundlegende Lerntheorien für die Umweltpädagogik erklärt und mit Beispielen veranschaulicht. Führt Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus kurz ein und zeigt, wie etwa behavioristische Prinzipien („Drill & Practice“) in Lernprogrammen umgesetzt werden oder warum konstruktivistische Ansätze (selbstorganisiertes, kontextuelles Lernen) für komplexe Umwelt-Themen angemessener sind. Praktische Orientierung speziell für multimediales Lernen in der Umweltbildung.
  • Smith, M. K. (2013): Andragogy: what is it and does it help thinking about adult learning?infed (Encyclopedia of Informal Education) (Sprache: Englisch). Kritischer Essay, der Knowles’ Andragogik-Konzept hinterfragt. Fasst Knowles’ fünf Annahmen über erwachsene Lernende zusammen (Selbstkonzept, Erfahrung, Lernbereitschaft, Lernorientierung, Motivation) und diskutiert allgemeine Probleme: Ist Andragogik wirklich eine in sich schlüssige Lerntheorie oder eher ein Modell mit praxisorientierten Leitlinien? Der Artikel stellt die Debatte um Andragogik dar und nennt auch Gegenpositionen (z. B. Hartree, Jarvis, Tennant).
  • EPALE (2019): Pedagogy, Andragogy, and HeutagogyEPALE Blog (EU) (Sprache: Englisch, Electronic Platform for Adult Learning in Europe). Blogbeitrag von Erdal Bay auf der europäischen Erwachsenenbildungsplattform. Vergleicht die Lernansätze Pädagogik (lehrerzentriert), Andragogik (selbstgesteuert mit Mentor) und Heutagogik (selbstbestimmtes Lernen) anschaulich. Heutagogik wird als Weiterentwicklung beschrieben, bei der Lernende eigene Probleme und Fragen finden, statt nur vorgegebene Aufgaben zu lösen. Dies passt besonders gut zu Online- und Fernlernen mit neuen Technologien. Der Beitrag zeigt, warum lebenslanges Lernen in einer globalen Wissensgesellschaft neue didaktische Ansätze erfordert.
  • Cherry, K. (2024): How Social Learning Theory WorksVerywell Mind (Sprache: Englisch). Allgemeinverständliche Einführung in Albert Banduras soziale Lerntheorie. Erläutert, wie Lernen durch Beobachten und Nachahmen erfolgt und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen (Aufmerksamkeit, Motivation, etc.). Betont, dass Banduras Theorie über die Behavioristen hinausgeht, indem auch kognitive und Umwelteinflüsse berücksichtigt werden. Enthält das berühmte Bobo-Doll-Experiment und erklärt Konzepte wie Beobachtungslernen und Modelllernen. Geeignet, um den Übergang von behavioristischen zu sozial-kognitiven Lerntheorien nachzuvollziehen.
  • Pappas, C. (2025): The Adult Learning Theory – Andragogy – of Malcolm KnowleseLearning Industry (Sprache: Englisch). Verständliche Zusammenfassung der Erwachsenenlerntheorie nach Malcolm Knowles. Definiert Andragogik als „die Kunst und Wissenschaft des Erwachsenenlernens“ und stellt Knowles’ fünf Charakteristika erwachsener Lernender sowie die vier darauf basierenden didaktischen Prinzipien vor. Bietet zudem praktische Tipps und weiterführende Ressourcen. Ein guter Einstieg für Instructional Designer, um Knowles’ Einfluss auf die Erwachsenenpädagogik zu verstehen.
  • Pappas, C. (2023): Merrill’s Principles of Instruction – The Definitive GuideeLearning Industry (Sprache: Englisch). Artikel, der M. David Merrills „First Principles of Instruction“ erklärt – ein instruktionstheoretisches Rahmenmodell, das verschiedene Lerntheorien integriert. Beschreibt die fünf Kernprinzipien (problemorientiertes Lernen mit Aktivierung von Vorwissen, Demonstration, Anwendung, Integration und Engagement). Zeigt, wie aufgabenbasiertes, aktives Lernen gestaltet werden kann, damit Lernende neues Wissen effektiver verstehen und in realen Kontexten anwenden. Praktisch orientiert und ideal, um die Brücke von lerntheoretischen Erkenntnissen zu konkretem Instructional Design zu schlagen.

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Herbert

Ich bin promovierter Philosoph mit einem Faible für effektvollen Content, KI-Tools und strukturierte Lernprozesse. Auf Griffl verbinde ich Theorie mit Praxis: für alle, die Lehre wirksam, aber menschlich gestalten wollen.

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