Lernen ist nicht gleich Lernen. Wer lehrt, trainiert oder Weiterbildungen plant, weiß: Die passende Methode entscheidet oft über Erfolg oder Frustration. Doch auf welcher theoretischen Grundlage basiert ein Lernansatz? Wie finde ich heraus, welche Theorie zu meinem Kontext passt?
Dieser Leitfaden bietet dir einen strukturierten Einstieg, praktische Entscheidungshilfen und weiterführende Ressourcen.
Lerntheorien im Vergleich – Inhalt

Warum Lerntheorien vergleichen?
Auf den ersten Blick wirken Lerntheorien akademisch und abstrakt. Doch in der Praxis sind sie hochrelevant: Sie helfen dir zu verstehen, wie Lernen funktioniert – und warum manche Methoden scheitern, während andere zünden. Die meisten Lerntheorien fokussieren sich auf einen bestimmten Aspekt des Lernens:
- Motivation
- beobachtbares Verhalten
- kognitive Prozesse
- soziale Interaktion
Gerade deshalb ist ein Vergleich lohnend: Er zeigt grundlegende Tendenzen und liefert Orientierungen für die Praxis.
Beispiel: Du planst einen Onlinekurs für Mitarbeitende im Datenschutz. Solltest du mit Quizzen arbeiten? Mit Videos? Oder mit Projektarbeit? Die Theorie im Hintergrund beeinflusst, welche Formate sinnvoll sind. Behavioristische Trainings setzen auf klare Reize und Belohnungen (z. B. Multiple-Choice-Drills), konstruktivistische Ansätze lassen Lernende aktiv und selbstbestimmt arbeiten (z. B. Fallstudien, Lernjournale)
Lerntheorien vergleichen – Orientierung für Lehrende
Dieser Leitfaden stellt fünf zentrale Lerntheorien vor und vergleicht sie miteinander:
Theorie | Hauptvertreter | Grundprinzip | Schlüsselkonzepte | Rolle der Lehrperson |
---|---|---|---|---|
Behaviorismus | Ivan Pavlov, John Watson, B. F. Skinner | Lernen durch Reiz-Reaktions-Verknüpfung | Konditionierung, Verstärkung, Wiederholung | Erzeugt Stimulus-Response-Szenarien |
Konstruktivismus | Lev Vygotsky, Jean Piaget, Jerome Bruner | Wissen wird aktiv auf Basis von Erfahrungen konstruiert | Zone der nächsten Entwicklung, Scaffolding | Schafft dynamische, kollaborative Lernumgebungen |
Kognitivismus | Jerome Bruner, Albert Bandura | Fokus auf mentale Prozesse wie Gedächtnis & Aufmerksamkeit | Arbeits- und Langzeitgedächtnis, Cognitive Load Theory | Optimiert Lernumgebung zur Minimierung kognitiver Belastung |
Konnektivismus | George Siemens, Stephen Downes | Lernen durch digitale & soziale Netzwerke | Online-Interaktion, digitale Ressourcen, soziale Konstruktion von Wissen | Fördert Verbindungen und den Aufbau von Lernnetzwerken |
Andragogik | Malcolm Knowles | Selbstgesteuertes Lernen Erwachsener | Selbstkonzept, Vorerfahrungen, Lernbereitschaft, Lernmotivation | Erkennt Vorwissen an, fokussiert auf praxisnahe Lösungen |
Behaviorismus
Lernen wird als Reaktion auf äußere Reize verstanden. Positive Verstärkung (z. B. Lob) fördert gewünschtes Verhalten. Diese Theorie ist besonders in der Verhaltensmodifikation verbreitet.
👉 Behaviorismus im Instructional Design
Konstruktivismus
Wissen entsteht aktiv – Lernende bauen neues Wissen auf ihren bisherigen Erfahrungen auf. Problemlösung, kritisches Denken und Zusammenarbeit stehen im Vordergrund.
👉 Konstruktivismus im Instructional Design
Kognitivismus
Diese Theorie richtet den Blick nach innen: Gedächtnis, Informationsverarbeitung und Problemlösungsstrategien sind entscheidend. Ziel ist es, Lernprozesse kognitiv zu unterstützen.
Konnektivismus
Lernen findet im Netzwerk statt – durch digitale Tools, soziale Plattformen und geteiltes Wissen. Besonders relevant im Kontext von E-Learning und lebenslangem Lernen.
Andragogik
Malcolm Knowles betont: Erwachsene lernen anders. Sie wollen selbstbestimmt lernen, basierend auf Erfahrungen und mit konkretem Praxisbezug.
Praktische Anwendungen im Vergleich
- Behaviorismus: In Schulen werden Belohnungen eingesetzt, um Verhalten zu fördern – z. B. Lob für erledigte Aufgaben.
- Konstruktivismus: Projektarbeit in Gruppen fördert aktives, kollaboratives Lernen.
- Kognitivismus: E-Learning-Kurse nutzen kognitive Prinzipien wie Chunking und klare Strukturierung.
- Konnektivismus: Lernplattformen bieten Diskussionsforen, Webinare und soziale Netzwerke.
- Andragogik: In der beruflichen Weiterbildung orientieren sich Lernangebote an konkreten Aufgaben und Bedürfnissen.
Warum überhaupt Lerntheorien?
Auf den ersten Blick wirken Lerntheorien akademisch und abstrakt. Doch in der Praxis sind sie hochrelevant: Sie helfen dir zu verstehen, wie Lernen funktioniert – und warum manche Methoden scheitern, während andere zünden.
Erfahre mehr über die Zukunft von Lerndesign und KI in meinem Überblick Exploring the Future: Instructional Design and AI.
Beispiel: Du planst einen Onlinekurs für Mitarbeitende im Datenschutz. Solltest du mit Quizzen arbeiten? Mit Videos? Oder mit Projektarbeit? Die Theorie im Hintergrund beeinflusst, welche Formate sinnvoll sind. Behavioristische Trainings setzen auf klare Reize und Belohnungen (z. B. Multiple-Choice-Drills), konstruktivistische Ansätze lassen Lernende aktiv und selbstbestimmt arbeiten (z. B. Fallstudien, Lernjournale).
Der andere Überblick: Lerntheorien out of the box
Hier findest du eine eine etwas andere Vergleichstabelle der Lerntheorien: Grundannahmen, Konsequenzen und typische Fehler!
Theorie | Menschenbild | Rolle der Lehrperson | Lernziel | Methodische Konsequenz | Typische Fehler |
---|---|---|---|---|---|
Behaviorismus | Passiver Empfänger | Instrukteur:in, kontrolliert | Reiz-Reaktion verankern | Drill & Practice, Tests | Motivation durch Angst |
Kognitivismus | Informationsverarbeiter | Strukturgeber:in | Verstehen & Verknüpfen | Advance Organizer, Mindmaps | Überfrachtung durch Inhalt |
Konstruktivismus | Selbstgestaltend | Lernbegleiter:in | Bedeutung aktiv konstruieren | Projektarbeit, Reflexion | Zu wenig Struktur |
Andragogik | Autonom & erfahrungsreich | Coach auf Augenhöhe | Selbstgesteuertes Lernen | Wahlmöglichkeiten, Austausch | Theorieüberhang ohne Praxis |
Connectivism | Vernetzt & digital | Netzwerk-Moderator:in | Zugang zu Wissen & Netzwerken | Community, Kuratierung | Unklarer Fokus & Chaos |
Vertiefung: Theorie-Duelle mit Praxisbezug
🔍 Behaviorismus vs. Kognitivismus
- Lernformate: Multiple-Choice-Drills vs. Mindmaps
- Einsatzfelder: Prüfungsvorbereitung, Compliance-Trainings
- Didaktische Tools: Quizizz (behavioristisch), H5P Interactive Video (kognitivistisch)
👉 Behaviorismus vs Kognitivismus: Wann welche Lerntheorie wirkt & wie KI beide Seiten neu belebt
🔍 Behaviorismus vs. Konstruktivismus
- Lernformate: Multiple-Choice-Drills vs. Rollenspiel
- Einsatzfelder: Projektarbeit & Fallstudien
- Didaktische Tools: Multiple-Choice-Tests (behavioristisch), Peer-Feedback in Foren
👉 Konstruktivismus vs Behaviorismus: Welche Lernmethode passt zu deinem Kontext?
🔍 Kognitivismus vs. Konstruktivismus
- Lernformate: Advance Organizer vs. Projektarbeit
- Didaktische Tools: MindMeister, Notion Templates, Webquests
👉 Kognitivismus vs Konstruktivismus: Der große Vergleich für Schule & Weiterbildung
🔍 Andragogik vs. Konstruktivismus
- Zielgruppen: Erwachsene in beruflicher Fortbildung
- Fokus: Selbststeuerung, Erfahrungslernen
- Didaktische Tools: Moodle mit Wahlmodulen, Lernjournale mit Reflect
🛠️ Welche Tools passen zu welcher Theorie?
Wer versteht, wie Menschen lernen, kann Lernprozesse gezielter gestalten – ob analog oder digital. Theorie liefert den didaktischen Kompass; Tools sind die Fahrzeuge; das Publikum bestimmt die Straße. Jede Abkürzung – etwa „Tool first, Method second“ – rächt sich mit Friktion, Frust oder langweiligem Click‑through‑Content. In einer erweiterten Perspektive erhält jede Lerntheorie einen eigenen Tool‑Stack, Beispiele für AI‑Prompts und Best‑Practice‑Szenarien.
👉 kommt bald: Warum Lerntheorie + Tool + Publikum immer zusammengedacht werden müssen
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Vergleichstabelle der Lerntheorien (PDF, CC BY-SA 4.0) – ideal für Unterricht und Weiterbildung.

❓ FAQ – Häufige Fragen zu Lerntheorien
🔍 Was versteht man unter einer Lerntheorie?
Lerntheorien sind Modelle, die erklären, wie Menschen lernen: also wie Wissen aufgenommen, verarbeitet und behalten wird. Sie helfen Lehrenden dabei, passende Methoden und Medien für ihren Unterricht zu wählen.
🧠 Welche Lerntheorien gibt es?
Zu den wichtigsten Lerntheorien zählen:
Behaviorismus: Lernen durch Reiz und Reaktion (z. B. Drill & Quiz)
Kognitivismus: Lernen durch Informationsverarbeitung und Struktur
Konstruktivismus: Lernen durch aktive, individuelle Sinnbildung
Andragogik: Spezielle Theorie für das Lernen Erwachsener
Connectivism: Lernen im Netzwerk – digital, verteilt, dynamisch
🇩🇪 Welche Lerntheorie wird im deutschen Bildungssystem verwendet?
In der Praxis kommen meist mehrere Theorien gleichzeitig zum Einsatz. In Schulen dominiert oft der Kognitivismus, in der Erwachsenenbildung eher die Andragogik oder konstruktivistische Ansätze. In digitalen Weiterbildungen gewinnt Connectivism zunehmend an Bedeutung – gerade in Unternehmen und Fernkursen.
🎯 Welche Theorie passt zu meinem Kurs?
Das hängt von Zielgruppe, Thema und Lernziel ab:
Wenn du willst, dass Lernende –> passt diese Theorie:
Fakten schnell behalten –> Behaviorismus
Zusammenhänge verstehen –> Kognitivismus
Probleme kreativ lösen –> Konstruktivismus
Selbstbestimmt lernen –> Andragogik
Sich digital vernetzen –> Connectivism
🤖 Welche Rolle spielt KI bei Lerntheorien?
KI kann helfen, Inhalte an Lernziele und Theorien anzupassen.
Beispiel: Mit ChatGPT lassen sich Lernziele formulieren, Quizzes generieren oder Lernprojekte im konstruktivistischen Stil entwickeln.
Weiterführende Ressourcen zu „Lerntheorien im Vergleich“
Exploring the Future: Instructional Design and AI
Die folgende Auswahl basiert auf einer Recherche mit KI-Unterstützung (ChatGPT, 16. Juli 2025), ergänzt durch manuelle Prüfung. Ziel war es, wissenschaftlich fundierte, öffentlich zugängliche Quellen zu Lerntheorien auszuwählen.
- Reinmann, G. (2011): Didaktisches Design – Von der Lerntheorie zur Gestaltungsstrategie – L3T Open Textbook, TU Graz (Sprache: Deutsch, Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien). Kapitel, das erläutert, wie Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus (und eingeschränkt Konnektivismus) als Paradigmen die Lehr-/Lernforschung geprägt haben und welche Bedeutung diese Lerntheorien für didaktische Entscheidungen und die Gestaltung technologiegestützter Lernumgebungen haben.
- Bildungsserver Sachsen-Anhalt: Lerntheorien und eDidaktik – Offenes Bildungsportal (LISA) (Sprache: Deutsch, Landesbildungsserver Sachsen-Anhalt). Freies Lernmaterial, das einen Überblick über die klassischen Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus sowie den modernen Konnektivismus gibt und deren Herausforderungen in einer digital vernetzten Lernwelt diskutiert. Der Fokus liegt auf Anwendungen in E-Learning und Mediendidaktik.
- wb-web (DIE Bonn): Wie kann man Kompetenzen erwerben? Zukunft des Lernens – Folge 4 – wb-web Blog (Sprache: Deutsch, Portal für Erwachsenenbildung). Blogartikel von Werner Sauter, der grundlegende Lerntheorien im Kontext der Kompetenzentwicklung erläutert. Beschreibt kurz Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Konnektivismus und zeigt, welchen Beitrag jede Theorie zum Verständnis unsichtbarer Lernprozesse und zum selbstorganisierten Lernen leistet.
- Grotlüschen, A. & Pätzold, H. (2020): Lerntheorien in der Erwachsenen- und Weiterbildung – DIE – wbv Media (Sprache: Deutsch, Lehrbuch). Umfassendes Lehrbuch, das die Vielfalt der Lerntheorien mit Schwerpunkt auf erwachsene Lernende darstellt. Neben klassischen Konzepten wie Behaviorismus und Kognitivismus werden viele neuere Ansätze behandelt, die Lernen als soziale Aktivität begreifen. Das Buch betont, dass nicht mehr nur Kinder, sondern vor allem erwachsene Lernende im Mittelpunkt stehen, und stellt aktuelle Modelle und kontextspezifische Theorien des Erwachsenenlernens vor.
- Popović, K. (2022): Andragogik – Digitales Wörterbuch der Erwachsenenbildung (Sprache: Deutsch, DIE Bonn). Fundierter Lexikonbeitrag zur Andragogik (Erwachsenenpädagogik). Definiert Andragogik als Wissenschaft vom Lernen und der Bildung Erwachsener und zeichnet die Begriffsgeschichte nach – vom ersten Gebrauch 1833 durch Alexander Kapp bis zur Popularisierung durch Malcolm Knowles in den USA (Artikel „Andragogy, not Pedagogy“, 1968). Diskutiert zudem die Abgrenzung zur Pädagogik und die internationale Karriere des Konzepts (u. a. durch UNESCO-Experten).
- Siemens, G. (2005): Connectivism: A Learning Theory for the Digital Age – Journal of Instr. Tech. & Distance Learning (Sprache: Englisch). Grundlegender Artikel von George Siemens, der den Konnektivismus als zeitgemäße Lerntheorie für das digitale Zeitalter vorstellt. Kernthese: Lernen erfolgt heute über Netzwerke von Informationen und sozialen Kontakten, weshalb Wissen über vielfältige Verknüpfungen verteilt ist. Die Theorie betont die Rolle moderner Technologien und kollektiver Wissensquellen für das Lernen und gilt als wichtige Erweiterung zu Behaviorismus/Kognitivismus/Konstruktivismus.
- Bélanger, P. (2011): Theories in Adult Learning and Education – Opladen: Barbara Budrich (Open Access) (Sprache: Englisch). Wissenschaftlicher Überblicksband eines renommierten Erwachsenenbildungsforschers (ehem. UNESCO-Inst. Direktor). Führt in zentrale Lerntheorien der Erwachsenenbildung ein, von klassischen Lerntheorien bis zu neueren Modellen (z. B. selbstgesteuertes, transformatorisches Lernen), und verortet Lernen als lebenslangen Prozess. Bietet eine internationale Perspektive auf Andragogik und verknüpft Forschung und Praxis im Bereich Erwachsenenlernen.
- UNESCO (2021): AI and Education – Guidance for Policy-Makers – UNESCO Digital Library (Sprache: Englisch). Umfangreicher UNESCO-Report mit politischen Leitlinien zur Nutzung Künstlicher Intelligenz in Bildungssystemen. Behandelt Chancen und Herausforderungen von KI – etwa personalisiertes Lernen, intelligente Tutor-Systeme – und gibt Empfehlungen, wie Lehrkräfte qualifiziert und ethische Rahmen für KI im Bildungsbereich geschaffen werden können. Ein zentrales internationales Policy Paper zum Thema KI in der Didaktik.
- OECD (2023): Opportunities, Guidelines and Guardrails for the Effective and Equitable Use of AI in Education – OECD Digital Education Outlook 2023 (Sprache: Englisch). Bericht der OECD und Education International, der Handlungsleitlinien für den Bildungsbereich zum Einsatz von KI formuliert. Unterstreicht u. a., dass gut qualifizierte Lehrkräfte und abgestimmte Strategien nötig sind, um KI-Werkzeuge effektiv im Unterricht einzusetzen. Deckt auch Risiken (z. B. Verzerrungen, Datenschutz) ab und bietet Guardrails für einen chancengerechten KI-Einsatz in Schule und Hochschule.
- Arnold, P. (2005): Einsatz digitaler Medien in der Hochschullehre aus lerntheoretischer Sicht – e-teaching.org / Deutscher Bildungsserver (Sprache: Deutsch). Übersichtsartikel von Patricia Arnold, der die wichtigsten theoretischen Ansätze über menschliches Lernen und deren Konsequenzen für die Gestaltung digitaler Hochschulmedien erläutert. Schwerpunkte sind die drei großen Lerntheorien (Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus) und wie diese die Entwicklung von E-Learning-Angeboten geprägt haben. Geeignet, um Theorie und praxisorientiertes Mediendesign zu verknüpfen.
- OECD (2010): The Nature of Learning – Using Research to Inspire Practice – OECD Educational Research & Innovation (Sprache: Englisch). Ein von führenden Bildungsforschern verfasster Sammelband, der die Erkenntnisse der Lernforschung (Lernpsychologie) zusammenfasst und als sieben Schlüsselprinzipien des Lernens für die Praxis formuliert. Behandelt u. a. Motivation und Emotion beim Lernen, Vorteile kooperativen Lernens, formative Assessment und den Einfluss sozialer Faktoren. Essentiäre Lektüre, um aktuelle wissenschaftliche Befunde über effektives Lernen zu verstehen und mit didaktischem Design zu verbinden.
- Ertmer, P. A. & Newby, T. J. (1993): Behaviorism, Cognitivism, Constructivism: Comparing Critical Features from an Instructional Design Perspective – Performance Improvement Quarterly 6(4), S. 50–72 (Sprache: Englisch). Klassischer Fachartikel, der die drei großen Lerntheorien gegenüberstellt und ihre Implikationen für Planung und Durchführung von Instruktion aufzeigt. Vergleicht die Theorien bezüglich Lernprozess, Rolle des Gedächtnisses, Transfer etc. und zeigt, wie jede Theorie unterschiedliche Lehrstrategien bedingt. Hilfreich, um die theoretischen Unterschiede aus didaktischer Sicht besser zu verstehen.
- dghd/GMW (2025): Didaktische Handreichung zur praktischen Nutzung von KI in der Lehre – PDF, Deutsche Ges. für Hochschuldidaktik (Sprache: Deutsch). Praxisleitfaden (Open Access, CC BY-SA) einer Arbeitsgruppe der dghd und GMW. Geht auf aktuelle Herausforderungen durch generative KI-Tools (z. B. ChatGPT) in Hochschulen ein – etwa veränderte Kompetenzanforderungen für Lehrende und Studierende, didaktische Gestaltung von Lehr-/Prüfungsformaten sowie rechtliche Fragen. Enthält Anwendungsbeispiele (Use Cases) und gibt Orientierung, wie KI didaktisch verantwortungsvoll integriert werden kann. Hochaktuell für Didaktik & KI.
- Baumgartner, P. (2003): E-Learning: Lerntheorien und Lernwerkzeuge – ÖZB – Österreichische Zeitschrift für Berufsbildung, H.3 (Sprache: Deutsch). Der E-Learning-Experte Peter Baumgartner verknüpft in diesem Artikel die drei einflussreichsten Lerntheorien – Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus – mit der Entwicklung von Lernsoftware. Er beschreibt, wie sich das Verständnis vom Lernprozess gewandelt hat (vom passiven „Blackbox“-Modell des Behaviorismus hin zum aktiven, problemlösenden Lernen im Kognitivismus/Konstruktivismus). Bietet zudem Hinweise, welche Werkzeuge und Medien zu welcher lerntheoretischen Sichtweise passen.
- Umweltschulen.de: Multimedia in der Umweltbildung – Lerntheoretische Grundlagen – Projektseite Umweltbildung (Sprache: Deutsch). Übersichtsbeitrag, der grundlegende Lerntheorien für die Umweltpädagogik erklärt und mit Beispielen veranschaulicht. Führt Behaviorismus, Kognitivismus und Konstruktivismus kurz ein und zeigt, wie etwa behavioristische Prinzipien („Drill & Practice“) in Lernprogrammen umgesetzt werden oder warum konstruktivistische Ansätze (selbstorganisiertes, kontextuelles Lernen) für komplexe Umwelt-Themen angemessener sind. Praktische Orientierung speziell für multimediales Lernen in der Umweltbildung.
- Smith, M. K. (2013): Andragogy: what is it and does it help thinking about adult learning? – infed (Encyclopedia of Informal Education) (Sprache: Englisch). Kritischer Essay, der Knowles’ Andragogik-Konzept hinterfragt. Fasst Knowles’ fünf Annahmen über erwachsene Lernende zusammen (Selbstkonzept, Erfahrung, Lernbereitschaft, Lernorientierung, Motivation) und diskutiert allgemeine Probleme: Ist Andragogik wirklich eine in sich schlüssige Lerntheorie oder eher ein Modell mit praxisorientierten Leitlinien? Der Artikel stellt die Debatte um Andragogik dar und nennt auch Gegenpositionen (z. B. Hartree, Jarvis, Tennant).
- EPALE (2019): Pedagogy, Andragogy, and Heutagogy – EPALE Blog (EU) (Sprache: Englisch, Electronic Platform for Adult Learning in Europe). Blogbeitrag von Erdal Bay auf der europäischen Erwachsenenbildungsplattform. Vergleicht die Lernansätze Pädagogik (lehrerzentriert), Andragogik (selbstgesteuert mit Mentor) und Heutagogik (selbstbestimmtes Lernen) anschaulich. Heutagogik wird als Weiterentwicklung beschrieben, bei der Lernende eigene Probleme und Fragen finden, statt nur vorgegebene Aufgaben zu lösen. Dies passt besonders gut zu Online- und Fernlernen mit neuen Technologien. Der Beitrag zeigt, warum lebenslanges Lernen in einer globalen Wissensgesellschaft neue didaktische Ansätze erfordert.
- Cherry, K. (2024): How Social Learning Theory Works – Verywell Mind (Sprache: Englisch). Allgemeinverständliche Einführung in Albert Banduras soziale Lerntheorie. Erläutert, wie Lernen durch Beobachten und Nachahmen erfolgt und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen (Aufmerksamkeit, Motivation, etc.). Betont, dass Banduras Theorie über die Behavioristen hinausgeht, indem auch kognitive und Umwelteinflüsse berücksichtigt werden. Enthält das berühmte Bobo-Doll-Experiment und erklärt Konzepte wie Beobachtungslernen und Modelllernen. Geeignet, um den Übergang von behavioristischen zu sozial-kognitiven Lerntheorien nachzuvollziehen.
- Pappas, C. (2025): The Adult Learning Theory – Andragogy – of Malcolm Knowles – eLearning Industry (Sprache: Englisch). Verständliche Zusammenfassung der Erwachsenenlerntheorie nach Malcolm Knowles. Definiert Andragogik als „die Kunst und Wissenschaft des Erwachsenenlernens“ und stellt Knowles’ fünf Charakteristika erwachsener Lernender sowie die vier darauf basierenden didaktischen Prinzipien vor. Bietet zudem praktische Tipps und weiterführende Ressourcen. Ein guter Einstieg für Instructional Designer, um Knowles’ Einfluss auf die Erwachsenenpädagogik zu verstehen.
- Pappas, C. (2023): Merrill’s Principles of Instruction – The Definitive Guide – eLearning Industry (Sprache: Englisch). Artikel, der M. David Merrills „First Principles of Instruction“ erklärt – ein instruktionstheoretisches Rahmenmodell, das verschiedene Lerntheorien integriert. Beschreibt die fünf Kernprinzipien (problemorientiertes Lernen mit Aktivierung von Vorwissen, Demonstration, Anwendung, Integration und Engagement). Zeigt, wie aufgabenbasiertes, aktives Lernen gestaltet werden kann, damit Lernende neues Wissen effektiver verstehen und in realen Kontexten anwenden. Praktisch orientiert und ideal, um die Brücke von lerntheoretischen Erkenntnissen zu konkretem Instructional Design zu schlagen.